Wenn man in Timmendorfer Strand Urlaub macht, denkt man zunächst nicht, dass hier ein besonderer Dialekt gesprochen wird. Die meisten Menschen reden so gut wie hochdeutsch und auch Einheimische unter sich versteht man ganz gut, ohne dass man sie einem bestimmten Dialekt zuordnen würde. Und doch gibt es hier sprachliche Besonderheiten, denn es wird Plattdeutsch gesprochen. Dies zwar selten, aber das Verständnis dafür ist durchaus vorhanden. Dabei handelt es sich um einen Dialekt mit vielen unterschiedlichen Formen. Obwohl sehr wenig Platt gesprochen wird, versteht doch ein Großteil der Einwohner in Timmendorfer Strand diesen Dialekt, auch wenn sie ihn kaum selbst verwenden.
Wenn man Plattdeutsch hört, stellt man schnell fest, dass es hier viele Eigenheiten gibt und Platt im Vergleich zu anderen Mundarten teilweise schwer zu verstehen ist. So wird das „ch“ oft durch ein „k“ ersetzt, wie bei „ik“ (ich) oder „koken“ (kochen). Auch „sch“ wird oft mit anderen Buchstaben ausgetauscht, z.B. „slapen“ (schlafen), „Swien“ (Schwein) oder „smeren“ (schmieren). In der Grammatik begegnen Zuhörern mitunter ganz eigene Regeln, wenn man am Timmendorfer Strand Einheimischen zuhört, die Plattdeutsch reden. „Den Fischer siene Fru“ ist solch ein Beispiel, wobei man aber sagt, dass die Grammatik im Allgemeinen einfacher ist, als im Hochdeutschen.
Je länger man sich aber am Timmendorfer Strand aufhält, desto leichter kann man auch die Menschen verstehen, die Plattdeutsch sprechen. Dann weiß man auch, was „Diern“ (Mädchen), „Slaapkamer“ (Schlafzimmer), „Klönschnack“ (Gespräch) und „tauhöan“ (zuhören) bedeuten.